Überblick der Besitzverhältnisse der Seenkette

Zu den vielfach wechselnden Besitzverhältnissen der Seddiner Seen gibt es eine gute Quellenlage. In der Quellenlagenfrühzeit wird noch vom Seddinsee gesprochen. Bis zum 1500 Jahrhundert war der „Seddinsee“ in verschiedenen kirchlichen Stiftsbesitz.1

Der zweite nachweisliche Seenbesitzer war die Stadt Beelitz. Wann der „Seddinsee“ vom kirchlichen Stiftsbesitz an die Stadt Beelitz übertragen wurde, ist bis heute nicht geklärt.2 Sicher ist, dass Beelitz 1670 den Besitz für 3000 Taler an den Großen Kurfürsten verkaufte: „Denn 1670 muß Beelitz an den Kurfürsten … das Dorf Seddin, die Seddinsche Seen samt der Meierei zu Kähnsdorf und einen Tractus Haide für 3000 Thaler wieder abtreten; warum dies geschehen müssen, hat nicht aufgeklärt werden können. Mit dem Verkauf dieses Theils der Haide ging der Stadt ein beträchtlicher Theil ihres Einkommens verloren“.3 Die Verwaltung übertrug der Große Kurfürst der Staatsdomäne Saarmund. 1816 ging die gesamte Staatsdomäne Saarmund in den Besitz des Amtsrates Kühne über. Die Seen kaufte er für 50 000 Taler. Von diesem Zeitpunkt an befanden sich die Gewässer bis 1946 mit wechselnden Besitzern in Privathand. Der bekannteste Seddiner Seebesitzer war vermutlich Hermann Randewig. Wann er die Seddiner Seen kaufte, kann ich nicht sagen.

Foto ? Siegfried Paul

Foto des Grabsteins von Hermann Randewig auf dem Friedhof von Seddin. 1946 werden im Rahmen der Enteignungaktion „Junkerland in Bauernhand“ auch die Binnenseen enteignet. Die Seen wurden Volkseigentum und später zu verschiedenen VEB Binnenfischereien zusammengefasst. Diese Besitzverhältnisse bestanden bis zum Ende der DDR. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland sind auch die Binnenseen der Bundesrepublik „beigetreten“. Sie wurden Staatseigentum der Bundesrepublik. Ab der zweiten Hälfte der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts begann eine Privatisierungsaktion der Binnenseen in den östlichen Bundesländern. Den Großen Seddiner See kaufte um das Jahr 2000 die Gemeinde Seddiner See. Den Kähnsdorfer See um das Jahr 2004 der Direktor des Instituts für angewandte Gewässerökologie GmbH in Seddin, Herr Prof. Dr. habil. Olaf Mietz.

 

1 Das Bistum Brandenburg, Teil 1. Bearbeitet von Gustav Abb und Gottfried Wentz. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1963. Nachdruck der Ausgabe von 1929.
2 Nach Darstellung des Fördervereins Seddiner See fielen die Klostergüter durch die Reformation an den Kurfürsten.
3 Carl Schneider, Chronik der Stadt Beelitz.

                                       

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